Tansania
Als ich daran ging eine Safari für unsere Familie zu planen, stand Tansania schnell als Land der Wahl fest – klimatisch angenehm zur Sommerferien-Zeit im August, gute Flugverbindung und ein reichhaltiges Angebot an interessanten Nationalparks. Etwas schwieriger gestaltete sich die tatsächliche Ausgestaltung der Reise, da ich kein ortsansässiges Reisbüro fand, das mir qualifiziert und informiert genug erschien. Schliesslich entstehen bei einer zweiwöchigen Safari hohe Kosten und da sollte die Reise wohl durchdacht und vorbereitet sein.
Zum Glück landete ich schliesslich bei Mary von „Planet Africa Safaris“. Sie lebte selbst in Tansania und betreibt ihre Agentur nun von Südafrika aus. Ich kann nur das Beste über Beratung und Umsetzung sagen – alles klappte wunderbar und war bestens organisiert. Unseren ersten Guide, Jackson, hatten wir über Planet Africa für fast 10 Tage gebucht und er war einfach sensationell. Er kannte die besten Routen in den Parks, wusste alles über Tiere und Pflanzen, war nett und angenehm und er sah Tiere aus einer Entfernung, das war unglaublich.
Einen sehr angenehmen Direktflug nach Arusha bietet Condor von Frankfurt aus und es empfiehlt sich zur Akklimatisierung den ersten Stop dort zu machen. Wir fanden den Aufenthalt in der Arusha Coffee Lodge sehr angenehm nach dem langen Flug. Nach einer Erholungspause ist dort die „Coffee Tour“ zu empfehlen, die über das grosse Anwesen der Lodge führt und bei der man alles über den Anbau von Kaffee erfährt. Die Zimmer sind großzügig, im Kolonialstil gehalten und sehr sauber. Das Essen war sehr gut.
Gut ausgeruht starteten wir zu unserer Safari mit Jackson am nächsten Tag in den Tarangire Nationalpark. Ein idealer Beginn, denn in herrlicher Landschaft sieht man auf relativ kleiner Fläche viele Tiere, besonders Elefanten, aber auch Geparden, Giraffen, Löwen und viele mehr. Wir waren begeistert! Übernachtet haben wir im grandiosen Tarangire Treetops. 20 luxuriöse Baumhäuser bieten eine unvergleichliche Unterkunft, das Abendessen um das riesige Lagerfeuer ist ein Traum und an die Wasserstelle direkt unter dem Pool kommen immer wieder Elefanten zum Trinken. Aufregend war auch die Walking Safari und ein absolutes Muss ist der Sun Downer auf dem Sunset Hill. Auf jeden Fall einer der absoluten Höhepunkte unserer Reise: Sonnenuntergang mit dem Blick über die weite Steppe und auf Zebra- und Gnuherden.
Zu beachten ist, dass das Tarangire Treetops ca 45 Minuten Fahrt auf einer sehr schlechten Strasse entfernt des Parkes liegt. Das macht das Hinundherfahren etwas mühsam. Nach einem weiteren Tag in Tarangire ging es für uns dann Richtung Lake Eyasi. Auf dem Weg dorhin unternahmen wir eine Tour durch Mto wa Mbu und besuchten dort den Markt, eine Schule und das Dorf-Pub. Sehr zu empfehlen, um zumindest ein wenig von Kultur und Menschen in Tansania zu erleben.
Unser Ziel war das Kisima Ngeda Tented Camp, etwas abgelegen, aber sehr idyllisch und mit einer hervorragenden Küche. Am nächsten Tag mussten wir sehr früh aufstehen, um mit dem Hadzabe Tribe zu jagen. Der Stamm lebt noch hauptsächlich von der Jagd und es war ein wirklich abenteuerliches Erlebnis, den Jägern zu folgen und die mit Pfeil und Bogen geschossenen Vögel gleich am Feuer zu braten und zu essen. Erholen davon konnten wir uns in der eher europäisch angehauchten Plantation Lodge. Der Garten war wahrlich paradiesisch und sehr gepflegt, Zimmer und Restaurant sehr elegant, der Pool eine Oase.
Von dort ist es eine kurze Fahrt zur Ngorongoro Crater Area. Frühes Aufsehen macht hier Sinn, denn der Krater ist ein sehr beliebtes Ziel für Safari Touristen. Er entstand, als an dieser Stelle ein Vulkanberg in sich zusammenbrach. Der Kraterboden liegt auf etwa 1700 Meter über NN, die Kraterkante auf etwa 2300 Meter. Der Durchmesser des Kraters beträgt zwischen 17 und 21 Kilometer und ist eine sehr fruchtbare Gegend für alle möglichen Tierarten. Dort sahen wir unsere ersten Löwen, frühstückten vor einem Nilpferd Pond und sahen unser einziges Nashorn als kleinen Punkt am Horizont.
Ebenso unweit liegt der etwas kleinere Nationalpark Lake Manyara am gleichnamigen See. Er ist neben vielen Affen und den auf den Bäumen schlafenden Löwen für die vielen Vögel und Flamingos bekannt. Die einzige Lodge in dem Park ist die Lake Manyara Tree Lodge und es war auf jeden Fall unsere luxuriöseste Unterkunft. Wieder Baumhäuser, diesmal noch stylischer und mondäner. Als ich draussen auf der Veranda duschte, ging ein Elefant 10 Meter von mir entfernt vorbei. Ein besonderes Erlebnis war auch als wir auf einer Fahrt am späten Nachmittag zwei Leoparden auf einem Baum direkt neben der Strasse sahen.
Unser letztes Safari-Ziel war dann die Serengeti, wo uns ein kleines Propeller-Flugzeug hinbrachte. Noch einmal eine ganz andere, faszinierende Landschaft, weit und vielfältig. Herzlich empfangen wurden wir im Olakira Camp, in dessen feinen Zelten wir für drei Nächte eine sehr angenehme und erlebnisreiche Unterkunft hatten. Alle Mitarbeiter waren extrem freundlich und hilfsbereit, das Essen grandios und das Zelt-Erlebnis ein besonderes. Vor allem, wenn der Löwe deutlich hörbar ganz in der Nähe brüllte…
Das besondere an der Serengeti sind die grossen Herden und natürlich das Crossing der Gnus über den Mara River mit den vielen Krokodilen und Nilpferden. Ein schon besonderes Schauspiel, wenn Hunderte dieser Tiere sich am Ufer sammeln, um dann ganz plötzlich und in grossem Tempo den Fluss zu überqueren. Unser besonderes Erlebnis war ausserdem eine Löwen-Familie, die wir ganz nah zu sehen bekamen.
Zusammenfassend kann ich Tansania wegen seiner Vielfalt an Tieren und der unterschiedlichen Landschaften uneingeschränkt für eine Safari empfehlen. Unsere Erfahrungen waren nur positiv, auch wenn das frühe Aufstehen und die langen Autofahrten auf Schotterpisten durchaus anstrengend sind. Aber die Naturerlebnisse machen all die Strapazen mehr als wett. Wir haben auch alle vier das volle Impf-Programm durchgezogen und hatten keinerlei Beschwerden oder Krankheiten.
Zum Erholen ging es dann noch nach Sansibar, dazu findet Ihr einen separaten Beitrag.
Weitere Lodges: