
Comer See
Die italienischen Seen sind ein beliebtes Reiseziel und der wahrscheinlich bekannteste und auch extravaganteste darunter ist der Comer See – ein Symbol für Luxus, Natur und Kultur, und auch beliebt bei vielen Prominenten aus aller Welt.
Der Comer See ist mit 410 m Tiefe der tiefste See Italiens und auch einer der tiefsten Europas. Er liegt in der Lombardei, an der Grenze zur Schweiz und entsteht durch das Schmelzwasser der Alpen. Schon die Römer hatten dort ihre Villen und im 15. Jahrhundert als die Region unter spanischer und österreichischer Herrschaft kamen errichteten viele Adelige und Kaufleute einige weitere prächtige Herrenhäuser, z. B. die Villen Carlotta oder Balbianello, die heute noch zu den Sehenswürdigkeiten gehören und architektonische Meisterwerke mit botanischen Gärten und historischen Sammlungen sind.
Die größte Stadt am See und Ausgangspunkt der meisten Bootsfahrten ist Como. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Stadt für ihre hochwertige Seidenproduktion bekannt und ist auch heute noch ein weltweites Zentrum für Textildesign, Luxusstoffe und Modeexport. Das Wahrzeichen ist der Dom, eines der bedeutendsten gotisch-renaissancezeitlichen Bauwerke Norditaliens.
Bei unserem Aufenthalt am Comer See meinte ein Einheimischer zu uns, wenn man dort lebt, braucht man entweder ein Boot oder einen Helikopter – und das wurde uns auch schnell klar, nachdem wir nur eine kurze Strecke zu unserem Hotel entlang des Sees fahren mussten: sich mit dem Auto dort zu bewegen, ist keine gute Idee. Die Straßen sind wahnsinnig eng und kurvig, und es dauert sehr lange, um von einem Ort zum nächsten zu kommen.
Deshalb gibt es auch ein gutes Fähren-System mit Ausgangspunkt Como, das Besucher regelmäßig zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten und Orten bringt. Alternativ dazu werden Gruppentouren oder Privat-Fahrten angeboten, die dann entsprechend mehr kosten. Wir haben eine sehr schön vierstündige Bootstour mit CS Boats gemacht.
Lohnenswerte Ziele rund um den See sind u.a. die Villa Balbianello, eine der berühmtesten Villen Italiens, die direkt am See auf einer Landzunge nur zu Fuß oder per Boot erreichbar ist, wunderschöne Gärten und Ausblicke hat und als Filmkulisse für James Bond – Casino Royale und Star Wars diente.
Ausserdem sind Varenna und Bellagio nette Orte mit kleinen Gassen und schönen Ufer-Promenaden. Bei uns waren beide Orte bereits in der Vorsaison ziemlich überlaufen, zum Essen empfiehlt sich deshalb eine Reservierung um lange schlangen zu vermeiden.
Hotels gibt es rund um den See in allen Preiskategorien, grundsätzlich jedoch sind die Unterkünfte am See nicht günstig, Airbnb ist natürlich auch hier eine Option. Wer sich gönnen will, findet am Comer See einige Hotel-Ikonen wie die Villa d’Este, das Grand Hotel Tremezzo und das Mandarin Oriental. Wir waren in dem eher neuen und modernen Il Sereno, großartig eingerichtet, mit herrlichem Infinity Pool direkt am See, nettes Spa und ein tolles Restaurant. Sehr, sehr teuer, jedoch durch wirklich viel Personal und hochwertigem Service bekommt man etwas geboten für sein Geld.
Das Il Sereno befindet sich in Torno, das ich auch als Ort empfehlen kann, da es nicht weit weg ist von Como, nicht so voll ist wie andere Orte und über einen wirklich idyllischen kleinen Hafen verfügt, an dem auch zwei weitere gute Hotels liegen. Das Vapore und das Belvedere haben ausserdem jeweils zwei sehr schöne Restaurants dabei mit sehr guter regionaler Küche und Terrassen direkt am See.