Hamburg

Von Anja J.: Zwei Dinge, die man als Erstes in Hamburg machen sollte:

1. Auf den Michel steigen (oder fahren, es gibt einen Lift!): hier sieht man den Hafen, bei guter Sicht halb Hamburg von oben. Vor allem aber ist man mit der Elbphilharmonie auf Augenhöhe – was für ein Anblick und zu jeder Tageszeit und Wetterlage.

2. An die Landungsbrücken gehen, sich an die „Waterkant“ stellen und einmal tief durchatmen. Hier ist man Hamburg am allernähesten. Möwen kreischen, dicke Pötte fahren vorbei, Passagiere winken von Luxuslinern …

Eine Tour mit einem der roten Doppeldeckerbusse, ist für den Einstieg auch super. Die Busfahrer reden in Hamburger Dialekt und erzählen Dönekes (Geschichten), wie man hier sagt. Eine geführte Besichtigung durch die Hafencity ist sensationell. Wen ich da absolut empfehlen kann, auch für andere Stadtführungen (z.B. einen Beatles-Rundgang), ist: www.stattreisen-hamburg.de.

Sonntagmorgen ist Fischmarktzeit, von 5.00 bis 9.30 Uhr gibts hier alles auf dem Fischmarkt zu kaufen, was das Herz begehrt. In der Fischauktionshalle kann man frühstücken und es spielt eine Band. Der Fischmarkt ist der traditionelle Abschluss einer Hamburger Nacht z.B. auf der Reeperbahn. Die Reeperbahn, das ist absolute Geschmackssache. Die Clubs in den Seitenstrassen sind zu empfehlen. Eine Freundin schwört aufs Hans Albers Eck. Wenn man auf der Reeperbahn selbst bleibt, findet man viele Touristen, Prostituierte und Betrunkene. Zwei beliebte Locations sind: das Schmidts Tivoli, da kann man sich fast alles angucken, das ist immer gut gemacht und Angies Nightclub, gepflegt Cocktails trinken und Soulsängerinnen lauschen. Eine spektakuläre Aussicht mit teuren Cocktails hat man im Riverside. Und wer eine Führung wünscht, kann mit sich zum Beispiel Oliva Jones anschliessen.

Am Wasser kommt man in HH nicht vorbei, es hat über 2.500 Brücken, im Vergleich dazu: Venedig hat 400! Inzwischen gibt es überall Beachclubs, z.B. Hamburg del Mar, aber am schönsten ist es an der Elbe in der Strandperle, man fährt mit der HVV Fähre von den Landungsbrücken nach Övelgönne und läuft dort den Strand in Fahrtrichtung entlang, nach ca. 600 m auf der rechten Seite dann die Strandperle, wunderschön! Kein Geheimtipp mehr ist ein Abend auf der Hedi. Ein Partyboot, eine Barkasse, die den ganzen Abend durch den Hafen schippert, auch an Orte, an die man sonst nie kommt, meist sind DJ’s oder D’Janes drauf oder Bands, das Ganze ist günstig und lustig.

Eindrucksvoll sind die Deichtorhallen, wenn eine schöne Ausstellung dort ist, hingehen, auch die Galerie der Gegenwart, neben der Kunsthalle ist architektonisch super und immer einen Besuch wert. Auch mal ins Programm des Museums für Kunst und Gewerbe schauen, hier sind oft schöne Ausstellungen. Wenn man schon mal in der Gegend ist, muss man in die Oberhafenkantine, was dort so besonders ist, muss man selbst erleben, das Essen ist toll, einfach und raffiniert. In der City selbst sollte man das Chilehaus, gesehen haben. Wenn man nur wenig Zeit für Innenstadt hat, nur das Hanseviertel besuchen, gute Läden, alles dicht zusammen und nette Atmosphäre, das Alsterhaus nicht auslassen. Sehenswert sind die Alsterarkaden, unbedingt anschauen und ein Blick in die 95 Jahre alte Buchhandlung Felix Jud werfen. 

Die Alster lohnt immer, spazieren, joggen, SUP, Tretbootfahren…., oder eine Tour mit einem Alsterkreuzer zu machen, noch toller jedoch ist eine Kanufahrt über die Alsterkanäle.

 

Die Elbphilharmonie, man sollte bei der Reiseplanung schauen, ob man Karten bekommen kann, wenn nicht, gibt es oft Restkarten an der Abendkasse, spektakulär ist aber der Balkon, die Plaza genannt, die einmal um die Elphie führt, unbedingt zum Sonnenuntergang hinauffahren (laaaaange Rolltreppe). Ein Garant für super Ausblicke.

Exklusiv shoppen kann man in Eppendorf, mit der U3 kommt man super dahin (Eppendorfer Baum aussteigen). Dort gibt es viele Cafes, das kultigste ist das Petit Cafe in der Hegestrasse. Wer es szeniger mag, ist im Karolinen- oder Schanzenviertel gut aufgehoben. Viele nette Läden mit DIY Dingen, immer entspannte Stimmung, Strassenmusiker… es ist einfach bunt hier, (evtl. nicht zum 1. Mai dorthin gehen, da es dort immer Krawalle um die rote Flora gibt). Wenn man an einem Dienstag oder Freitag in der Stadt ist, sollte man den Isemarkt nicht auslassen, ein Wochenmarkt, der unter den Bahnschienen der U3 entlang führt, geografisch verbindet er Hoheluft und Eppendorf, ein Genuß.

Wichtig zu erwähnen ist noch der Stadtteil Ottensen, hier ist viel los, tolle Bars, ein kleines Shoppingparadies. Eat-the-world bietet hier eine tolle geschichtlich und kulinarisch interessante Tour an.

Gastronomisches: Die Bullerei von Tim Mälzer ist auf jeden Fall einen Besuch wert, Cornelia Polletto beglückt in der Stadt mit ihrer Kochkunst, mein allerbestes Sushi habe ich bei Henssler&Henssler gegessen, in der Nähe vom Fischmarkt. Einen Kaffee und Kuchen sollte man im Cafe Engel zu sich nehmen, auf einem Ponton ein Cafe, an dem stetig grosse Containerschiffe vorbeifahren. Das Lühmanns lässt sich wunderbar mit der Entdeckung des Treppenviertels in Blankenese verbinden. Es gibt noch so viel mehr neben grosse Namen und Tradition z.B.  das Black Delight oder das Délice in Eimsbüttel. Ein Restaurant, welches ich neulich erste entdeckte mit sehr guter italienischer Küche ist das Anleger 1870, hier sitzt man in kleinen Glashäusern direkt an der Alster, zauberhaft. Zu guter Letzt: ein Fischbrötchen an den Landungsbrücken, unschlagbar. Hier empfehle ich Brücke 11.

Hotels gibt es in Hamburg auch wie Kiesel an der Elbe, eine kleine Auswahl: das Gastwerk ist ein wunderbares Designhotel, etwas ausserhalb, mit der S-Bahn ist es aber gut zu erreichen. Das kleine Hotel Fritz mitten in der Schanze, oder wen es in den beliebten Stadtteil Eimsbüttel zieht, ist im kleinen Schwarzen gut aufgehoben. In der City kann ich das Henri und das Hotel Tortue empfehlen.

Ein Grossereignis für die Hamburger ist ihre zugefrorene Alster, das passiert nicht oft, aber wenn, ist das ein guter Grund nach Hamburg zu kommen. Auch ein Fussballspiel in der AOL Arena ist der absolute Hammer. Bei JEDEM HSV-Spiel wird Lotto King Karl mit einem Krahn in die Lüfte gehoben und dort singt er mit allen Anwesenden vorm Anpfiff: Hamburg meine Perle. Und mehr Hamburg geht dann wirklich nicht mehr.

Fotos: Anja Jung