Lissabon

Es gibt denke ich momentan kaum eine Stadt in Europa, die so gehypt wird wie Lissabon. Ganz viele waren in den letzten Jahren da und wer nicht, der möchte unbedingt hin. Und das hat durchaus gute Gründe, denn tatsächlich vermittelt es einen fast perfekten Mix aus Lebensgefühl, Kultur und Coolness bei einem im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten immer noch relativ entspannten Preisniveau. So ist Lissabon auch beliebt bei Start-ups, digitale Nomaden, Designer und Künstler und ist auch kulinarisch ein echter Hotspot geworden.

Mir hat es besonders gut gefallen wegen des abwechslungsreichen Stadtbildes durch die vielen Hügel, mal kleine Gassen, mal großzügige Shopping-Strassen, dann die vielen traditionellen Geschäfte und Restaurants, die lebhafte Kultur und Geschichte und die Nähe zum Wasser. Es ist etwas mühsam zu erlaufen, doch es lohnt sich, und helfen können zwischendurch Taxen, Rikschas und die Tram. Vorsicht mit dem Klima, es weht immer ein recht frischer Wind, lieber nicht unterschätzen.

Die Geschichte Lissabons ist geprägt von Eroberungen, Entdeckungen und einem dramatischen Neuanfang. Bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. siedelten Phönizier an der Tejo-Mündung. Später folgten Römer, Westgoten und ab 711 die Mauren, die der Stadt ihren Namen „Al-Ushbuna“ gaben und sie kulturell stark prägten. 1147 eroberte der erste portugiesische König, Afonso Henriques, Lissabon mit Hilfe von Kreuzfahrern zurück. Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte die Stadt ihre Blütezeit im Zeitalter der Entdeckungen: Von hier brachen Seefahrer wie Vasco da Gama auf und neue Handelsrouten machten Lissabon zu einem der reichsten Häfen Europas.

Ein Wendepunkt war das verheerende Erdbeben von 1755, das große Teile der Stadt zerstörte. Danach wurde Lissabon modern und systematisch wieder aufgebautIm 20. Jahrhundert stand Lissabon im Schatten der Diktatur Salazars, bis zur Nelkenrevolution 1974, die Portugal friedlich demokratisierte.

Auf sieben Hügeln erbaut, bietet die Stadt spektakuläre Ausblicke – besonders vom Aussichtspunkt Miradouro da Senhora do Monte. Ein Touri-Muss ist auch der Torre de Belém, ein ehemaliger Verteidigungsturm am Tejo, der heute als Wahrzeichen der Stadt gilt. Ganz in der Nähe befindet sich das prächtige Mosteiro dos Jerónimos, ein Meisterwerk der portugiesischen Spätgotik und UNESCO-Weltkulturerbe. Sehenswert ist dort auch das Museu de Marinha, eines der besten Orte weltweit, um zu sehen, wie Portugal die „moderne Weltkarte“ mitgeprägt hat und perfekt für Kartenliebhaber:innen und Geschichtsinteressierte.

Im Herzen der Altstadt liegt das Castelo de São Jorge, eine mittelalterliche Festung mit Panoramablick über die Stadt und den Fluss. Nicht weit entfernt verzaubert das historische Viertel Alfama mit engen Gassen, Fado-Klängen und authentischer Atmosphäre. Wer tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, besucht das Museu Nacional do Azulejo, das der berühmten portugiesischen Fliesenkunst gewidmet ist.

Ganz Portugal ist berühmt für seine Fischküche und Lissabon macht daraus ein Fest: Ob gegrillte Sardinen, zarter Bacalhau (Stockfisch) in unzähligen Varianten oder Oktopus-Salat, hier wird mit wenigen Zutaten großer Geschmack erzeugt. Besonders in Hafennähe oder in den Gassen von Alfama und Graça gibt es viele authentische Fischlokale. Wir hatten unser besonderes Fisch-Erlebnis im Aqui Ha Peixe, es war großartig.

Doch auch Freunden herzhafter Küche ist einiges geboten. Zu den Klassikern gehören Caldo Verde (grüne Kohlsuppe mit Chouriço), Bifana (gewürztes Schweinefleisch im Brötchen) und Feijoada (Bohneneintopf) und natürlich überhaupt nicht versäumen darf man die Süssspeisen, besonders nicht die berühmten Pastéis de Nata, Blätterteigtörtchen mit Vanillecreme. Die besten gibt es in Belém, in der traditionellen Bäckerei Pastéis de Belém. Weitere süße Spezialitäten: Arroz doce (Milchreis mit Zimt), Pão de Ló (Eierkuchen) oder Toucinho do Céu (Mandel-Eigelb-Kuchen).

Übernachtet haben wir im Memmo Alfama, sehr schön gelegen, mit modernen schicken Zimmern und einer grandiosen Dach-Terrasse mit Pool.

Bars/Cafes:

Ginja Sem Rival

Antu Alfama

Red Frog

Break Se

Topo Maritim Moniz

Carmo

Restaurants:

O Velho Eurico

Tapa Bucho

Tapas Bar 52

Chapito a mesa

Vicente by Carnalentejana

Hotels:

The Ivens (Atmosphäre)

Martinhal (Familie)

Solar dos mouros (kleines B&B)

Hotel 1908 (Preis/Leistung)

Browns Central Hotel (günstig)