Karibik: Kleine Antillen

Als ich vor Kurzem das erste Mal in der Karibik war, hatte ich vorher versucht meine Erwartungen etwas runterzuschrauben, denn zu oft hatte ich gehört, dass es dann Freunden doch nicht so gut gefallen hatte, wie sie es erwartet hatten. Schließlich hat wohl jeder gewisse Bilder vor Augen, wenn er an diese Region im Atlantischen Ozean denkt.

Doch ich muss sagen, dass ich wirklich positiv überrascht wurde und auch alles was ich mir erhofft hatte voll erfüllt wurde: Das Wasser war türkisblau, die Strände schön sandig und sauber, das Schnorcheln fantastisch, die Farben intensiv, die Menschen lustig und die Vegetation unglaublich. Dabei habe ich natürlich von den insgesamt mehr als rund 7000 Inseln und Inselchen nur einen kleinen Bruchteil gesehen. Diese Inseln verteilen sich auf verschiedene Inselgruppen, darunter die Großen Antillen, die Kleinen Antillen und die Bahamas und ich war auf unserer Bootsreise in den kleinen Antillen unterwegs.

Wir sind von Martinique gestartet Richtung Süden bis nach Saint Vincent and the Grenadines und über Guadeloupe und Dominica wieder zurück. Diese Route kann ich deshalb empfehlen, weil sie sehr abwechslungsreich ist. Die verschiedenen Inseln haben alle ihren eigenen Charakter, da ja auch von unterschiedlichen Nationen geprägt, und so gibt es viel zu sehen und zu erleben.

Die französische Vulkaninsel Martinique gilt landschaftlich als eine der schönsten Inseln der Karibik. Dichter Regenwald bedeckt den Norden um den noch aktiven Vulkan Mont Pelee, Bananenplantagen und Zuckerrohrfelder erstrecken sich um die Hauptstadt Fort-de-France. Von dort kann man eine schöne Autotour machen durch das Landesinnere bis St.-Pierre und dann an der Küste zurück. Sehr sehenswert ist der Jardin de Balata, ein wunderschöner, tropischer Garten mit Blick bis zum Meer. In St.-Pierre kann man noch die Auswirkungen des letzten grosses Vulkan-Ausbruchs 1902 erkennen. Wir haben dort recht nett kreolisch gegessen im Le Reservoir 1902.

Der touristische Teil von Martinique liegt im Süden um die Orte Les Troi-Ilets und Les Anses d’Arlets. Dort gibt es auch schöne Strände mit netten Restaurants und Bars, z.B. das Le Rocher La Kay. Mit Hotelempfehlungen ist es schwierig, da ich unser Hotel Simon in Fort-de-France zwar praktisch aber nicht sehr schön fand. Mehr und bessere Auswahl gibt es in den Orten im Süden der Insel.

Wenn man die karibischen Inseln bereist, sollte man wissen, dass das Inselhopping ohne eigenes Boot komplizierter ist als man denkt. Denn da entweder unabhängig oder zu unterschiedlichen Staaten gehörend, haben die Inseln unterschiedliche Einreisebestimmungen und Fähr- sowie Flugverbindungen scheitern oft daran. Oft sind es auch die kleinen Inseln, die nur per Boot erreichbar sind, die die schönsten Strände haben.

Ein Beispiel dafür sind die Tobago Cays, die zu der Inselgruppe der Grenadinen gehört, deren Buchten zu den herrlichsten der Karibik zählen. Schnorcheln ist dort top und es gibt viele der grünen Schildkröten zu sehen. Wir hatten ausserdem ein großartiges Essen bei Big Mama mit Fisch frisch aus dem Meer. Mehr Beachfeeling geht kaum und „Fluch der Karibik“ wurde deswegen auch dort gedreht.

Ebenso fantastische Strände sind auf Mayreau zu finden sowie auf Bequia, das mit Port Elizabeth noch über einen kleinen, hübschen Ort verfügt. Vom Anleger dort führt ein netter Weg zum Princess Margret Beach mit einer coolen Beach-Bar. Das Plantation Hotel auf dem Weg dorthin sah sehr nett aus.

Von Guadeloupe haben wir nur die vorgelagerten Inselchen Les Saintes gesehen. Terre-de-Haut ist dort ein farbenfroher kleiner Ort mit netten Läden und Cafes. In den umliegenden Buchten sind Pelikane und Schildkröten zu finden.

Südlich davon befindet sich Dominica, bekannt für ihre unberührte Natur, dichten Regenwälder, zahlreiche Wasserfälle und heiße Quellen. Zu empfehlen ist dort u.a. eine Fahrt auf dem Indian River. Der Fluss fließt durch dichte Mangrovenwälder und tropische Vegetation, was ihm ein verwunschenes, fast mystisches Aussehen verleiht. Und auch dort wurden Szenen für „Fluch der Karibik 2“ gedreht… Ausserdem sind das ganze Jahre Wale vor der Insel zu beobachten.

Am Ende unserer Bootstour haben wir noch ein paar Tage auf St. Lucia verbracht, mehr Informationen dazu in einem gesonderten Beitrag.

Fazit: Die karibischen Inseln sind durchaus die lange Anreise währt, wenn man sich vorher gut überlegt, was man sehen und erleben will und sich danach dann die Reiseroute gut zusammenstellt.