Grindelwald

Grindelwald assoziiert man natürlich gleich mit dem Eiger und der Eigernordwand und den spektakulären Geschichten um diesen mystischen Berg herum. Dass es hier jedoch auch noch den höchsten Bahnhof Europas und den mit 22 km längsten Gletscher der Alpen und damit auch UNESCO Welterbe war mir lange nicht klar.

Mit dem Zug erfolgt die Anreise nach Grindelwald von Interlaken aus. Die kleine Regionalbahn schraubt sich gemütlich in zahlreichen Kurven den Berg hinauf und dann liegt es da inmitten von grünen, hügeligen Wiesen zwischen monumentalen Bergriesen, darunter Eiger, Jungfrau und Mönch.

Ursprünglich von Bauern seit dem Mittelalter bewohnt, begann im 19. Jahrhundert begann der Tourismus in Grindelwald stark zu florieren, als die Gegend als Ziel für alpine Abenteuer bekannt wurde. Während des Zweiten Weltkriegs spielte Grindelwald eine wichtige Rolle als Zufluchtsort für Flüchtlinge, insbesondere für jüdische Familien, die vor der Verfolgung durch die Nazis flohen.

Als ich jetzt hier war, befand ich mich in Gesellschaft recht vieler Inder und Koreaner. Letztere kommen in Scharen seit die Serie „Crash Landing On You“ hier u.a. gedreht wurde. Es gibt auch ein Bollywood Restaurant auf dem Jungfraujoch.

Sicherlich lockt Grindelwald Skifahrer im Winter an und im Sommer viele Wander-Freunde und Biker. Doch die Hauptattraktion ist zweifelsohne die Fahrt auf das Jungfraujoch auf 3454 Metern zunächst mit der neuen Eiger-Express-Gondel zum Eigergletscher und von dort dann mit der Jungfraubahn zum Jungfraujoch. 365 Tage hat es dort Schnee und Eis und bei guten Bedingungen sieht man auf der einen Seite bis in den Schwarzwald und die Vogesen und auf der anderen auf den Aletsch Gletscher, 22 km lang, 900 m dick und umfasst 12 Milliarden Tonnen Eis.

Ausserdem gibt es Shops, Restaurants, Eis-Skulpturen und einen 360 Grad Film. Ein Rundgang dauert rund 80 Minuten und bringt einen auch auf die beiden Aussichts-Terrassen. Alles wunderbar, wenn man Sicht hat, was wohl gar nicht so oft der Fall ist. Ich jedenfalls hatte nur Sturm, Schnee und Nebel, absolut nichts zu sehen. Also unbedingt vor dem Kauf des SEHR teuren Tickets die Webcams checken, ob man wirklich etwas sehen kann. Eine Mitarbeiterin meinte, sehr oft wäre das nicht der Fall… Allerdings kann es sein, dass es länger dauert, wenn man das Ticket vor Ort und nicht online kauft. Auch das A-la-Carte Restaurant sollte man vorreservieren, es war bei mir ausgebucht. Das Selbstbedienungs-Restaurant  ist leider nicht wirklich zu empfehlen.

Übernachtet habe ich im Hotel Bergwelt, ein nettes Design-Hotel mit gutem Blick auf die Berge. Das Zimmer, das ich hatte, hatte ein offenes Bad und war gemütlich modern alpenländisch eingerichtet. Das Spa hatte eine gute Auswahl an Saunen, nur leider keinen wirklich bequemen Aufenthaltsraum. Sehr schön erschien mir auch das Hotel Fiescherblick.

Ein richtig gutes, schweizerisches Abendessen hatte ich in der Pinte. Ein kleines Lokal mit sehr nettem Service und wirklich guten Schweizer Weinen.