Bremen

Seit Jahren kannte ich von Bremen immer nur den Flughafen, den wir benutzten um die Verwandtschaft in Ostfriesland zu besuchen, doch jetzt war im Rahmen einer Veranstaltung endlich einmal die Möglichkeit die Stadt wirklich kennenzulernen. Und dies war eine positive Überraschung, besonders der Besuch der historischen Altstadt.

Schon im Mittelalter hatte sich Bremen zu einer bedeutenden Handelsstadt entwickelt. Die Stadt war Mitglied der Hanse, einem Bündnis von Handelsstädten im Ostseeraum und darüber hinaus, was der Stadt wirtschaftlichen Wohlstand und politischen Einfluss brachte. Im 19. Jahrhundert wurde Bremen eine Freie Hansestadt und insbesondere der Hafen von Bremen wurde zu einem wichtigen Umschlagplatz für Waren aus aller Welt.  Heute hat Bremen neben den Hafen- und Handelsaktivitäten auch Standbeine in der Luft- und Raumfahrttechnik sowie in Wissenschaft und Forschung.

In der historischen Altstadt sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten das Rathaus, ein UNESCO-Weltkulturerbe, im gotischen Stil mit einer prächtigen Fassade und davor die Rolandstatue, die als Symbol für die Unabhängigkeit und Freiheit der Stadt gilt. Eine Besichtigung des Rathauses lohnt sich unbedingt wegen des wirklich opulenten und sehr beeindruckenden Saales. Ausserdem ist ein Besuch des alten Ratskeller zu empfehlen, der neben guten Speisen auch einen sehr alten und erstaunlichen Weinkeller beherbergt.

Auf einer Seite des Rathauses steht dann auch die berühmte Skulptur der Bremer Stadtmusikanten. Sie zeigt die Figuren aus dem Märchen der Gebrüder Grimm, die ein Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn sind, die sich auf den Weg nach Bremen machen, um Stadtmusikanten zu werden. Die Statue ist zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden.

Schlendern sollte man zudem durch das Schnoorviertel, das älteste Viertel in Bremen mit seinen engen Gassen, Fachwerkhäuser und kleinen Cafés und Geschäften, und die Böttcherstraße, die bekannt ist für ihre expressionistische Architektur und Kunsthandwerksläden.

Wir waren untergebracht im Grand Hotel Atlantic, das sehr praktisch nahe der wichtigsten Attraktionen gelegen ist. Die Zimmer waren sauber und komfortabel und sind, wenn sie zum Innenhof liegen, auch wirklich ruhig.

Sehr gut gegessen haben wir bei Fishermans Seafood, die typischen regionalen Fischgerichte, und im Canova in der Kunsthalle, wo ebenfalls wert auf Zutaten aus der Umgebung gelegt und qualitativ sehr gut gekocht wird. Besonders bekannt für sein Schnitzel ist zudem das Schröters im Schnoorviertel und wer gerne Sushi mag, dem kann ich den Chilli Club ans Herz legen.